Bei der Rückkehr ins Hotel fanden wir komplett neuen Blütenschmuck in unserem Zimmer vor. Am Abend machten wir uns auf den Weg, um einige Lebensmittel für die nächsten Reisetage zu kaufen. In Phuket gibt es direkt nebeneinander zwei riesige Einkaufszentren von amerikanischem Ausmaß. Blitzsauber, total runtergekühlt und ein riesiges Warensortiment, sehr viele europäische Waren, aber auch viele thailändische Produkte. Bei den Thai-Produkten fällt besonders auf, mit wie viel Verpackungsmüll die Produkte umhüllt sind. Wir kauften beispielsweise eine Tüte Gummibärchen, außen glänzende bedruckte Alufolie. Innen zeigte sich dann nach dem Öffnen, das jedes Gummibonbon einzeln in einer Hülle aus Alufolie steckte. Weiteres Beispiel: Joghurtbecher. Nur wenige Joghurt-Sorten hatten nicht zusätzlich zu dem Alufoliendeckel auch noch einen stabilen Plastikdeckel, in dem ein kleiner Klapplöffel enthalten ist. Wie Mülltrennung in Thailand zu funktionieren scheint, haben wir einige Male am Straßenrand beobachten können: in großen Drahtbehälter (wie ein Käfig mutete das an) werden Gefüllte Müllsäcke gesammelt. Menschen mit Mundschutz und Handschuhen durchwühlen dann direkt am Straßenrand diese Säcke offenbar in sortiererischer Absicht. Wir haben auch einige große LKWs gesehen, die vollbeladen waren mit großen Plastsäcken (2mx2mx2m), in denen säuberlich sortiert Flaschen, Dosen etc. waren.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in Richtung Phang Nga. Unterwegs fiel mir wie auch schon in Phuket auf, dass sehr viele Firmen große Schilder über die ISO 9001ff-Zertifizeriung aufgestellt haben. Wir machten einen Stopp im Bang Pae Nationalpark, der den horrenden Eintritt von 400 Baht definitiv nicht wert war. Es ist sowieso ein eigenartiges System, dass Ausländer den 10fachen Eintritt zahlen müssen. Bei den amerikanischen Nationalparks zahlt man den Eintritt quasi per Auto, in Thailand muss jeder Mensch bezahlen. Damit ist es definitiv teurer als in den USA, sobald man zu viert unterwegs ist. Die Infrastruktur der thailändischen und amerikanischen Parks kann man allerdings leider nicht vergleichen. In dem Park war die Beschilderung meist nur in Thai, es gab keine Karte der Wege durch den Park. Allerdings habe ich in diesem Park einen riesigen Gecko (so groß wie eine Katze) gesehen (naja, ob es ein Gecko war, weiß ich natürlich nicht, es sah so aus). Sehr viele Schmetterlinge, wunderschöne große, habe ich beobachtet, während Thomas im Wasserfall planschte. Wir haben auch das Gibbon Rehabilitation Project besucht, das sich innerhalb des Parks befindet. Dort werden Affen, die vorher irgendwo gehalten wurden als Tanzäffchen oder zu anderen obskuren Zwecken, vorbereitet auf ein Leben in der Wildnis. Bislang war es allerdings noch nicht erfolgreich. Das Affenprojekt bekommt nichts von den Einnahmen des Nationalparks ab, deshalb wurde dort massiv um Spenden gebeten. Wir fuhren dann nach Norden weiter. Die Brücke zwishcen Phuket und dem Festland hatte ich mir irgendwie bedeutender vorgestellt als sie dann wirklich war. Unterweg besuchten wir noch Tham Sawam Khuha - eine heilige Grotte. Die Anlage war faszinierend in einer großen Höhle, innen erkannte ich dann gleich den Fledermaus-Geruch wieder. Es waren unheimlich viele Stauen und Gräber in den einzelnen Höhlen. Mir tat es hier wieder leid, das ich viel zu wenig über den Buddhismus weiß, um die Symbolik hinter den sichtbaren Dingen zu verstehen. Ein Mönch saß auf einem Podest in der Mitte der Eingangshöhle und aß einen Joghurt (den mit dem Klapplöffel), das wirkte irgendwie eigentümlich. Vor der Höhle konnte man Bananen kaufen, um sie an Affen zu verfüttern. Auch Tham Phung Chang besuchten wir noch kurz, das ist eine große Klosteranlage, zu der eine schöne Höhle im Elefantenberg gehört, die allerdings nur mit dem Boot befahren werden kann. In diesem Kloster waren unglaublich viele freilaufende Hunde und Kühe. Insgesamt war es eine tolle große Anlage, die sehr gepflegt wirkte. Wir fuhren auch noch in den Norden der Stadt, weil es dort einen Tempel Wat Phrachumyothi gibt, das für seine Bonsais berühmt sei. ich fand die Bonsais aber wenig spektakulär. Unser Hotel fanden wir auch erst nach mehreren Runden auf der Hauptstraße - das Phang Nga Inn. Es ist ein sehr liebevoll gestaltetes haus, allerdings relativ teuer im Vergleich zu anderen gleichwertigen Herbergen, in denen wir abstiegen. Wir bekamen vom Inhaber einen guten Tipp für ein Restaurant, das direkt am Fluss lag und aus kleinen mit Kokosmatten gedeckten Hütten bestand. Es war sehr lustig, dass das Mädel, das etwas Englisch verstand und unsere Bestellung entgegennahm, mehrmals zu uns sagte "take it easy". Das Essen war aber lecker!
In unserem Hotel gab es nur die berüchtigte Thai-Version des amerikanischen Frühstücks.... also machten wir uns auf in die Stadt, um an einer Bude richtig stilecht thailändisch zu frühstücken. Eine sehr nette ältere Thaifrau, die mit ihrem Mann eine typische kombinierte Garküche mit Laden betrieb, freute sich, dass wir Ausländer zu ihr kamen und wir schafften es ohne jegliches Englisch, ein unheimlich scharfes Fischcurry, Gemüse und Reis zu bekommen. Ich wollte gern noch das Wat Thamtapan besuchen, das sehr moderne Figuren haben sollte, aber wir fanden die Abzweigung nicht auf Anhieb und fuhren deshalb weiter in Richtung Krabi. Unterwegs besuchten wir einen Wasserfall, der wirklich schöne Badepools hatte. Thomas war ganz glücklich über die Möglichkeit dieses Bades. den ganzen Tag über war es stark bewölkt, aber dennoch unheimlich heiß. Ich war immer froh, wenn wir wieder im Auto saßen, denn bereits nach wenigen Schritten lief mir der Schweiß. Die Straßenbeschilderung war überaus chaotisch und nicht mit dem Kartenmaterial in Übereinstimmung zu bringen. Bei der Fahrt über Land sahen wir reichlich Ziegen, Hühner, Kühe und Hunde, die mehr oder weniger aktiv am Straßenverkehr teilnahmen. Wir fanden dennoch den Sar Mang Manore Forest park. Laut Reiseführer sollte es dort eine beschwimmbare Grotte geben. Die einzige Grotte mit See, die es gab, war jedoch mit Totenkopf-Schildern umstellt, so dass Thomas vom Bade Abstand nahm. Es waren kaum Touristen in dem Park, meistens Thais, die es sich auch nicht nehmen ließen, die öffentliche Körperpflege im Wasserfall mit Shampoo und Duschbad zu unterstützen. Im gesamten park roch es ziemlich brackig, aber ansonsten war es schön. Unterwegs in Ao Luk kontrollierte ein Polizist mit Mundschutz relativ unmotiviert an einer Ampel Thomas' Führerschein. In Krabi versuchten wir, die Hotels zu finden, die Thomas bereits über Internet ausgesucht hatte. Es gelang uns absolut nicht. Irgendwann bekamen wir heraus, dass diese beiden Hotels nur per Boot oder Trampelpfad zu erreichen sind - mit dem Auto nicht. Also mussten wir uns eine andere Bleibe suchen. Da es uns in Krabi wieder zu touristisch war - ein Hotelklotz am anderen und Tandstände ohne Ende - fuhren wir weiter nach Krabi Town und mieteten uns im Grand Mansion Hotel ein. Es war preiswert, sauber und schlicht und hat seine besten Jahre definitiv hinter sich. Den frischen Duft nach Männerklo aus der Klima-Anlage merkten wir erst in der Nacht dann so richtig. Abends machten wir uns noch auf den Nachtmarkt auf. Dort herrschte ein sagenhaftes Gewimmel. Ich trank einen sehr leckeren Melonen-Mix-Trunk, den man in einer Plastetüte mit Strohhalm verkauft bekam: in die Tüte wurden zunächst viele Eiswürfel gefüllt und dann aus dem Mixer der Saft drüber gegossen. Wir kauften alle möglichen Spießchen zum Essen, einige erwiesen sich dann aber als zu ungewöhnlich für unseren mitteleuropäischen Gaumen. Auffallend war, dass hier in dieser Gegend das Straßenbild von Moslems geprägt wird. Die Nacht war vermutlich die schlechteste, die wir unterwegs erlebten: es war schwül, laut und das Bett war zu weich und schaukelte extrem, so dass Thomas sogar auf den Fußboden umzog. Das Frühstück war ein ziemlicher Reinfall: Thomas bestellte Boiled Reis, das erwies sich als schleimige Reissuppe mit Hühnerfleischpartikeln. Ich hatte Toast mit maschinenölartiger Substanz als Butterersatz. Aber Internetzugang fanden wir im Hotel, so konnten wir erste Grüße nach Hause schicken.
Die Fahrt weiter in Richtung Nakhon Si Thammarat war sehr schön. Die Landschaft war sehr beeindruckend mit riesigen Kalkfelsformationen. In dieser Gegend sahen wir quasi keine Touristen und auf den Dörfern wurden wir von den Kindern immer lauthals begrüßt - so oft kommen Weiße da offenbar nicht vorbei. Das Hotel, das wir auch ziemlich leicht fanden, war ein ziemlich nobler Schuppen, aber dennoch sehr preiswert. Wir besuchten u.a. das Wat Maharat - eine wunderschöne Anlage mit vielen Buddha-Statuen und vielen Chedis. Thomas bekam gegen eine kleine Spende Blattgold-Plättchen, um sie auf den Buddha zu kleben, aber er vergoldete mehr seine eigene Wange. Die Tempelanlage war sehr schön, offenbar frisch restauriert, aber auch hier wurde unheimlich viel Beton verwendet. Das im Reiseführer gepriesene Handarbeitszentrum auf dem Tempelgelände erwies sich jedoch als Reinfall: es gab eigentlich nur industriell hergestellten Plunder und nur wenig handarbeiten. Wir fuhren dann noch zum Nam Prom Thom Lok - Wasserfall. Kurz vor dem Eingang zum Nationalpark setzte tropischer Regen ein. das war genügend fallendes Wasser, zumindest wollten wir dann nicht wieder den horrenden Eintritt in den Park bezahlen, während es schüttete. Gegenüber von unserem Hotel war wieder einer dieser wunderbaren gigantischen Tesco- Supermärkte. Dort kauften wir uns einige exotische Leckereien und aßen auch im Food Court. Auch dort wurden wir als Ausländer massiv bestaunt und bewundert, als wir das authentisch scharfe Essen zu uns nahmen. Aber es war unheimlich lecker! Am Abend haben wir dann aus Bildungsgründen etwas Thai-Fernsehen geguckt, das war sehr heiter, weil eine extrem merkwürdige Spielshow lief.
Am nächsten Morgen genossen wir das üppige
Frühstücksbufet. Interessant
fand ich, dass bei der Marmelade auch eine Schüssel mit weißlicher
dickflüssiger Pampe stand. Weil alle anderen dem Schüsselinhalt rege
zusprachen, probierte ich es auch und merkte, dass es sich um gezuckerte
Kondensmilch handelte. Und das schmeckte auch gar nicht schlecht, zu den kleinen
Gebäckstücken, die dazu gegessen wurden an den Nachbartischen. Wir entschieden
uns bei der Fahrtroute dann für die längere Tour durchs Landesinnere und nicht
an der Küste entlang. Die Landschaft war geprägt von Kautschukplantagen. Vor
den Häusern hingen die Kautschukmatten zum Trocknen auf der Wäscheleine. Auf
dem Highway grasten auf dem Grünstreifen Kühe. Offenbar ist die thailändische
Kuh aber verständnisvoller als hierzulande, denn die Viecher waren nicht
angebunden! Die Häuser entlang des Highways hatten oftmals "Privatauffahrten".
Unterwegs trafen wir auch den bislang jüngsten Mopedfahrer, er war ca. 9 Jahre
alt und fuhr durchaus beherzt. Mir fiel auf, dass die Schulmädchen offenbar
alle eine Einheitsfrisur tragen bzw. zu tragen haben. Und außerdem braucht man
in Thailand kein Dampfbügeleisen! Meine Leinenhose, die in Deutschland immer
schrecklich zerknautscht aussieht, war in Thailand immer glatt - so feuchtwarm
war es!
Probleme hatten wir unterwegs, als wir eine biologische Pause einlegen wollten.
Aber es war wie verhext. Egal welch schmalen Pfad wir entlang fuhren, überall
waren Häuser und Menschen (auf Mopeds). Und wir wussten nicht recht, wie der
Thai darauf reagiert, wenn man in seinen Kokoshain uriniert.
Irgendwann erreichten wir dann den "Don Sak International Port". Der Hafen und die Fähre machten einen abenteuerlichen Eindruck. Aber ich genieße jede Fahrt mit einem Schiff: wenn sie nur länger als 20 min ist, kommt bei mir schon "Kreuzfahrtfeeling" auf. Und so hatte ich anderthalb Stunden... Bei der Ankunft auf Samui und der Fahrt nach Lamai fielen uns viele neue Häuser auf. Garry vom Seaview Paradise begrüßte uns freundlich wie alte Bekannte. Es war wirklich bald wie "daheim ankommen", es war alles noch vertraut. Am Abend gingen wir dann auch in eine unserer Lieblingskneipen von damals. Der Inhaber erinnerte sich dann sogar wieder an uns und wir plauderten lange mit ihm. Er hatte seine Kneipe durch einen Umbau um das Geschäftsfeld "Barbetrieb" erweitert und einige Mädchen eingestellt. Er wurde aber nicht müde zu betonen, dass alle seine Mädchen mindestens 18 seien und nur für Gespräche mit den Gästen da seien. Aber das Essen war noch so lecker wie in unserer Erinnerung. Zum Tagesausklang tranken wir noch einen Cooler auf der Terrasse. Das ist eine Weinschorle, die es in Flaschen fertig zu kaufen gibt. Sehr schmackhaft!
Am nächsten Tag zogen wir in ein anderes Chalet um - ein größeres, höher gelegen mit noch besserer Aussicht. Am Vortag konnte Garry uns nicht reinlassen, weil es ein paar Tage unbenutzt stand und erst gesäubert werden musste! Thomas hatte dann zwei, drei Tage Probleme mit der Verdauung, seine übliche Adaption ans originale Thaifutter. Auf dem Markt konnte ich eine Weiterentwicklung der "Wedeltechnik" beobachten: vor 2 Jahren verscheuchten die Verkäufer mit Plastetüten, die an Stöcke gebunden waren, die Fliegen. Jetzt gab es kleine Motoren, die einen Stock drehten, an dessen beiden Enden Plastetüten befestigt waren. Aber beim Gang über den Markt fragte ich mich wieder und wieder, wieso hier nicht reihenweise die Menschen an Lebensmittelvergiftung sterben. Vermutlich hat Chili irgendwelche desinfizierenden Eigenschaften.
Beim Optiker fand ich ohne große Auswahlprobleme nahezu auf Anhieb eine schöne neue Brille. Mit dem Optiker unterhielten wir uns auch lange über Koh Samui und die Auswirkungen des Tourismus'. Er ist der Meinung, dass die Thais ihre Seele verkaufen.... jeder will nur noch reich werden und alle alten Werte, die es in der Gesellschaft mal gab, geraten nach und nach in Vergessenheit. Mir fiel besonders auf, dass es viele fettleibige Kinder gibt. Irgendwie habe ich das Gefühl, wie auch letztes Jahr in Malaysia, dass bei der zunehmenden Industrialisierung/Verwestlichung viele Fehler der Industrienationen stupide wiederholt werden. Die Bautätigkeit auf der Insel ist irre. Und die Immobilienpreise haben sagenhaft angezogen.
Wir haben es wirklich genossen, dass wir uns auskannten, "unsere" Lieblingsbadebucht war immer noch nahezu menschenleer, nur manchmal waren noch 2 oder 3 andere Leute da. Thomas schnorchelte was das Zeug hält, ich zog es vor, am Strand zu lesen. Ich liebe ja Sandstrände, möglichst noch mit einer Palme, Thomas bevorzugt eher Felsstrände. Und in der Coral Cove gibt es beides - eine Ecke mit Felsen und dazwischen Sand. Deshalb lieben wir beide diese Bucht. Einmal waren wir auch an einem Strand, den ich als Traumstrand bezeichnen würde: ellenlang, Palmen und auch im Wasser noch Sand. Wenn nicht Müll und etliche tote Fische herumgelegen hätten, wäre es nahezu perfekt gewesen. Nicht ein einziges Mal sind wir am Strand von einem der Strandverkäufer "gefunden" worden, wir waren einfach nicht an den Touristenstränden. Und das ist wirklich schön, dass es diese einsamen Flecken immer noch gibt auf Koh Samui. Und ich verzichte doch liebend gern auf ein Eis oder einen Drink am Strand, wenn ich dafür Ruhe und Einsamkeit haben kann.
Im Tesco - Supermarkt traf ich einmal einen netten Angestellten, der mir viele der unverständlich beschrifteten Lebensmittel erklärte: da gab es süße Knacker aus China, grünen Eierschleim als Marmelade, getrocknete Fische mit Nüssen (als Chips), interessantes Backwerk aus Maismehl... Wir probierten sehr viel verschiedenes diesmal aus. Auch neues Obst lernten wir kennen. So probierten wir Jackfruit aus. Es kostete einige Überwindung, das zu probieren, weil es einer Durian sehr ähnlich sieht. Und Durian rangiert bei mir unter "eklig". Aber die Jackfruit war interessant, sehr saftig, etwas ledrig-zäh mit leichtem Pfirsichgeschmack. Auch eine Guave kauften wir uns, die schmeckte uns aber nicht sonderlich gut, langweilig, der Saft, den man zu kaufen bekommt, ist deutlich schmackhafter. Eine massenhaft vorkommende Frucht in Thailand sind die Rambutans, die im Innern an Knoblauch erinnern. Thomas hat einige Male einen wunderbaren Obstsalat gemacht . Gerade auch Ananas und Bananen schmecken viel intensiver so frisch und reif vom Markt. Bei den Essenständen werden auch immer kleine Küchlein verkauft, die an kleine gefüllte Eierkuchen erinnern. Die Füllung ist aus Kokos und angenehm, nicht zu süß. Eine weitere Leckerei waren kleine Knödel, die außen mit Sesam oder Zucker überzogen waren und wirklich gut schmeckten und obendrein noch sehr billig waren. Thomas machte auch einen Kochkurs mit beim Thailändischen Kochinstitut. Das war sehr schön: ich konnte zugucken und am Ende verspeisten wir das leckere Mahl.
Von unserer Terrasse aus haben wir wirklich einen herrlichen Blick auf die Bucht von Lamai gehabt. Die Farbspiele des Wassers sind wirklich faszinierend. mal hellblau-türkis, mal bedrohliches blauschwarz. Dann wieder trauriges graugrün oder auch glatt und unbeweglich wie flüssiges Blei. Obwohl ja eigentlich Regenzeit war, hat das Mikroklima auf Koh Samui uns wieder gutes Wetter beschert. Einmal hatten wir morgens einen wahrhaft tropischen Regen. Es wirkte wie ein grauer Vorhang vor der Terrasse, aber nach einer Stunde war der Spuk vorbei. Wenn manchmal mittags Wolken aufzogen, waren wir richtig froh, denn dann ist die unbarmherzige Sonne etwas gemildert.
Mehrmals besuchten wir auch unsere zweite Lieblingskneipe, ein Restaurant direkt am Strand, allerdings sitzt man auf auf einer Holz-Beton-Terrasse etwas erhöht. Vor zwei Jahren tummelten sich dort viele Katzen, diesmal gab es einen Wurf junger Hunde, ganz possierliche kleine Kerlchen, die noch die Augen geschlossen hatten und kaum krabbeln konnten. Einmal waren wir zum Essen dort, da wurde ein Teil der Terrasse neu betoniert.
Einen Ausflug in ein Riff machten wir noch. Wir wurden mit einem Longtail-Boot ins Riff gefahren und konnten dann umherschnorcheln und Fische beobachten. Thomas hat es sehr genossen, ich mag Schnorcheln einfach nicht so sehr. Ich sehe ohne Brille wenig und es macht mir einfach keinen Spaß. Aber in diesem Riff gab es sehr viele neugierige Fische, die man leicht anlocken konnte. Ich habe dann schwimmend im Wasser die Fische gefüttert mit Toastbrot, das unser Guide mit hatte. Das war klasse! Ich war von den Fischen umgeben und einige waren so frech, dass sie sogar in den Finger zwackten, wenn kein Brot mehr da war. Aber es waren keine Piranhas darunter! Wir fuhren dann noch an andere Stellen im Riff und dann zu einer dieser Trauminseln: weißer Sand, sanft abfallend ins Wasser und dekorative Palmen am Strand. Dort bekamen wir Essen, das uns die nette Reiseveranstalterin vorher gekocht hatte (so schnell wird ja nix kalt in Thailand!). Und dann ging es zurück. Und das war hochinteressant, weil nämlich innerhalb einer Viertelstunde sich der Himmel total verfinstert hatte und es regnete. Das Boot war zwar überdacht, aber die hereinschwappenden Wellen durch den Wind durchnässten uns doch komplett. Diese Boote sind offenbar nicht sehr seegängig, das schaukelte beängstigend.
Wir ließen uns auch auf das Abenteuer ein, uns Anzüge, Hemden und Blusen schneidern zu lassen. Das war ganz schöner Stress, mussten wir doch mehrfach zur Anprobe erscheinen. Aber das Ergebnis ist natürlich klasse - in Kaschmir und Seide... Und wir gingen an unsere Grenzen, was unsere Verhandlungstechnik betrifft.
Insgesamt war der Urlaub dann viel zu schnell vorbei. Es war aber wirklich gut, an den bereits vertrauten Platz zurück zu kehren. Wenn es nicht so weit wäre, würde ich wirklich gern öfter mal nach Koh Samui. Schon wegen der herrlichen Badestrände. Und das Essen. Und die freundlichen Menschen.....
Der Rückflug ging von Koh Samui nach Bangkok und dann weiter nach Frankfurt. Er war lang und wenig spektakulär. Ich ärgerte mich nur, dass am Ende Mai bereits auf das Juni-Filmprogramm umgestellt worden war, weil ich gerne einen der Rückflugfilme sehen wollte.