Essen
Das ist nun ein derartig weites Feld.... Wir hatten
ja vor, wie immer im Urlaub mit den Produkten des Landes selbst zu kochen.
Aber bislang haben wir außer einer Tütensuppe noch nichts selbst
zubereitet. Und das liegt eigentlich nur daran, dass man wirklich sehr
preiswert sehr gut essen kann. Es gibt eine derartig große Anzahl
von Lokalen, unvorstellbar. Meistens sind wir auch die einzigen Gäste,
ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass momentan Nebensaison ist
und nur wenige Touristen hier sind. Wir mögen das Nahrungsangebot
sehr, wenngleich wir uns auch meistens auf Chicken als Fleischquelle beschränken.
Es gibt auch frittierte Frösche auf der Speisekarte! Mir hat bis jetzt
am besten geschmeckt ein „spicy glas noddle salad“ und ein „spicy fried
egg salad“. Das war beides ziemlich exotisch für mich, hatte ich so
noch nie gegessen. Aber es war sehr lecker und sehr scharf. Es wird unheimlich
viel Knoblauch verwendet, nahezu bei allen Gerichten und ich meine auch
wirklich unheimlich viel! Also für eine Portion können schon
mal 1-2 Knollen (jawohl!) zum Einsatz kommen. Der Thai-Knoblauch hat eine
ganz dünne Schale und meistens werden die Zehen ungeschält verarbeitet.
Und es wird viel Koriandergrün verwendet, den Geschmack beginne ich
zunehmend zu lieben. Ansonsten ist Thailand berühmt für Kokosmilch-Suppen,
die sind sehr mild und mit viel Gemüse. Und ein Thai-Curry ist überraschenderweise
eher eine Suppe als das, was man von den indischen Currys her kennt. Ich
mag am liebsten gebratene Nudeln oder Reis mit Gemüse und Garnelen.
Wir probieren immer alles mögliche aus von den Speisekarten.
Bei einem Gericht war mal etwas dabei, das zunächst
wie relativ große Erbsen aussah. Es schmeckte aber anders und war
auch von der Konsistenz her anders. Thomas hat dann herausgefunden, dass
das eine thailändische Auberginenart ist.
Man isst in Thailand mit dem Löffel in der rechten
Hand. In der linken Hand hält man eine Gabel, die das Essen auf den
Löffel schiebt, so wie bei uns das Messer. Für gebratene Nudeln
bekommt man Stäbchen, womit ich inzwischen auch schon gut umgehen
kann. Und es ist unüblich, lange und ausgiebig zu tafeln. Desserts
werden nach dem Hauptgang nicht angeboten.
Es gibt eine sagenhafte Anzahl von Kneipen, die europäische Kost anbieten.
Das sind meist, Ausländer, die sich hier niedergelassen haben und
nun hier heimatliches Futter anbieten. Es fehlten im internationalen Reigen
eigentlich nur die Dönerbuden und Griechen. Vermutlich wandern Griechen
und Türken nicht hierher aus, weil sie selbst genug schönes Wetter
daheim haben.
Samui Airport
Weil wir den Flughafen bei der Ankunft nur im Dunkeln
gesehen haben, besuchten wir ihn extra mal. Und er ist wirklich so idyllisch,
dass ich hier einige Bilder zeigen möchte.
Auf dem folgenden Bild sieht man die hübschen
Busse, die die Reisenden vom Flugzeug zur Abfertigung und umgekehrt bringen.
Und man sieht sogar so etwas wie eine Landebahn!
Täglich verkehren immerhin 16 Flüge.
Einkaufen
In den Geschäften geht es ja ganz einfach,
so wie man das von zu Hause kennt. Aber an den zahllosen Ständen....das
ist sehr gewöhnungsbedürftig! Nehmen wir zum Beispiel Platzdeckchen,
die wir uns gern mitnehmen wollten. Am ersten Stand kosteten diese 500
Baht, am nächsten 450, dann 380, dann 550. Das sind ja doch recht
beachtliche Preisunterschiede oder? Also nahmen wir und ein Herz und boten
dem am letzten Stand 350. Er wollte nicht, da sagten wir, dass wir eben
zu dem anderen Stand gehen würden, wo sie nur 380 kosten und siehe
da, er verkaufte sie uns für 380! An den Ständen hängen
nirgendwo Preisschilder, aus den eben geschilderten Gründen. Die Stände
haben ein ziemlich homogenes Angebot, es gibt überall das gleiche
mit geringen Sortimentsspezialisierungen: Da sind die Stände mit Sarongs
und T-Shirts, dann welche mit nachgemachten Diesel-Hosen, dann Stände
mit gefälschten Uhren, welche mit Seifenschnitzereien, welche mit
gefälschten Bildern und mit Schmuck. Besonders die Bilderfälscher
finde ich ja sehr interessant: diejenigen, die das etwas professioneller
betreiben, haben einen dicken Kunstkatalog liegen, da kann man sich beliebige
berühmte Bilder der Kunstgeschichte raussuchen, die dann auf Wunsch
angefertigt werden. Rund um so einen Stand riecht es auch richtig nach
Ölfarbe und man kann die Meisterkopierer auch bei der Arbeit sehen.
Wenn man nur länger als 2 Sekunden die Auslagen eines Standes betrachtet,
kommt sofort jemand angeschossen, der einen zum Kaufen animieren will.
In den kleineren Dörfern haben die Verkaufsstände
deutlich gemischteres Angebot, es liegt auch mal eine Ananas oder Shampoo
zum Verkauf bereit. Da sich so etwas immer im Wohnzimmer abspielt, haben
diese Stände auch immer geöffnet, sobald die Bewohner wach sind.
Thaisitten IV
Straßenbau geht so: Man kratze etwas Dreck
weg, so dass eine halbwegs ebene Fläche entsteht, dort breite man
etwas Stahlgeflecht als Armierung aus, lege so etwas wie eine Eisenbahnschiene
als Randbegrenzung aus und dann kippe man Beton hinein. Der Beton wird
selbstverständlich von Hand (und meist von Frauenhand) abgezogen.
Fertig ist die Straße.
Feuerwerk gibt es gern und oft. Die Gründe liegen
für mich im Verborgenen. Ist es Lebensfreude? Geistervertreibung?
Es gibt speziell präparierte Fahrzeuge mit riesigen
Boxeninstallationen, die durch die Straßen fahren und Krach machen:
laute Musik und unverständliches Zeugs schreien.
Fenster sind entweder aus Holz oder bestehen aus Glas-Lamellen,
die gedreht werden können, damit Luft herein kann. Ein Holzfenster
ist sozusagen ein Fensterladen ohne Fenster dahinter. So richtig normale
Fenster gibt es selten. In den Nobelbauten herrschen getönte Scheiben
vor.
Bordsteine sind selten niedriger als 40cm. Das macht
das Spazieren bei der Hitze zusätzlich beschwerlich. Und auf der Straße
kann man wirklich nicht gehen, es sei denn, man hege Selbstmordabsichten.
Internetcafes
Auch etwas sehr interessantes. Es gibt sie nahezu
in gleicher Anzahl wie Verkaufsstände oder Kneipen - also unheimlich
viele. Und die sehen auch sehr abenteuerlich aus zum Teil. In manchen gibt
es freien Kaffee zum Surfen. Manche allerdings sind auch richtig schick.
In einer Zeitung habe ich einen interessanten Artikel
von einem Webservice-Anbieter gelesen, der schrieb, dass die Geckos das
größte Problem seien. Die würden gern im Inneren von Computern
brüten und durch ihre Fäkalien die Rechner ruinieren.
Elektroinstallationen
Ein besonders abenteuerliches Kapitel. Die Steckdosen
sind ziemlich ulkig, es passen unsere Stecker rein und vermutlich auch
amerikanische. Überall gibt es sehr viele Steckdosen, ist mir aufgefallen.
Interessant ist, wie der Strom bis in die Häuser geleitet wird. Es
gibt vermutlich hauptsächlich oberirdische Leitungen.
Wir konnten beobachten wie „am offenen Herzen“ operiert
wird: auf mehreren Strommasten hockten Thais, die hantierten (natürlich
keinerlei Sicherheitsvorrichtungen) und auf der Straße stand dann
noch einer rum, der so tat, als ob er die Straße absperren würde.
Die windigen Elektroinstallationen haben ja doch
heftigen Wind und Regen auszuhalten – das mutet wirklich abenteuerlich
an. Unser absoluter Favorit sind aber die Leuchtstoffröhren, die einfach
so zwischen die Elektroleitungen im Freien installiert werden und natürlich
auch benutzt werden. Das muss man gesehen haben!
Besonders hübsch sind illuminierte Geisterhäuschen,
die sehen so richtig weihnachtlich aus wie Weihnachtsberge. In praktisch
jedem Restaurant gibt es auch interessante Varianten von Lichterketten
und Lampenkonstruktionen.
Stromausfall gibt es wohl häufig. Wir hatten
bislang zum Glück nur einen, denn ab abends um 8 ist es wirklich absolut
dunkel. In unserer „Hütte“ liegt dafür eine Taschenlampe bereit
und falls die Batterie leer sein sollte, gibt es noch eine Notfall-Kerze
nebst Feuerzeug.
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