Markttreiben

Vielfältig und ziemlich ungewohnt für den Mitteleuropäer, der maximal ein paar gepflegte Bio-Produkt-Stände oder auch mal einen Türkenstand mit Oliven kennt.

 Also, auf dem Markt riecht es zunächst recht streng. Das fällt als erstes auf. Der Geruch erinnert eindeutig irgendwie an Fütterungszeit im Zoo. (Da muss man durch, schließlich will man andere Länder erkunden!) Dann sieht es nicht so farbenfroh aus, wie man das aus asiatischen Kochbüchern kennt. Aber es gibt eine sagenhafte Vielfalt an Lebensmitteln und vermutlich ist auch alles essbar. Fleischstände sind besonders eigenwillig: es liegen einfach ein paar Batzen Fleisch herum, eine Thai-Frau wedelt die ganze Zeit mit einer Plastetüte, die an einen Stock gebunden ist, darüber hinweg.

Etwas unscharf - die Plastetüte am Stock wedelt so schnell!

Auf vielen Verkaufsständen sitzt oder liegt die Verkäuferin gleich neben den Früchten. Die Meeresfrüchte, die hier auf der Insel allgegenwärtig sind, erscheinen besonders ungewohnt für des Mitteleuropäers Auge. Was da alles an merkwürdigen, eigenwillig riechenden biologischen Strukturen angeboten wird.... Ich habe bei vielen Dingen keinerlei Idee, wofür man das verwenden könnte. Trockenfisch gibt es auch reichlich. Wir haben bislang nur an Obstständen was gekauft, weil wir dort zumindest Ananas und Bananen erkannten. Da waren die Verkäuferinnen auch immer sehr freundlich, haben uns eine uns unbekannte Frucht angeboten. Und wenn wir zögerten, durften wir gleich einmal probieren. Ich weiß jetzt erst, wie gut eine Mango schmecken kann – absolut kein Vergleich zu dem, was ich bislang gegessen hatte unter diesem Namen. Auch eine Ananas ist etwas dermaßen Leckeres hier so frisch. Nur die Kokosmilch direkt aus der grünen Nuss getrunken schmeckt mir nicht besonders.

Zu jedem Markt gehören auch die Stände, wo gleich alles mögliche aus den Zutaten gekocht wird. Die Dame hier schlief auch recht fest.

Das Wetter

Also, das Wetter ist irgendwie wenig vorhersagbar, denn die Vorhersagen, die man so im Internet findet, stimmen mit der Realität nur selten überein. Beispiel: Vorgestern sollte es laut Wetterbericht regnerisch werden und es war der erste richtig heftige Sonnentag, den wir hatten. Die Temperaturunterschiede zwischen Nacht und Tag sind kaum wahrnehmbar. Nur sobald die Sonne rauskommt, kann man sich nur noch ein schattiges Plätzchen suchen, weil das einfach zu heiß ist. Die Luftfeuchtigkeit liegt so zwischen 75% und 80%, was die gefühlte Temperatur gegenüber der realen deutlich erhöht. Ohne eine leichte Brise ist es schnell sehr unangenehm warm. Selbst wenn man ruhig da sitzt, treibt es einem den Schweiß aus allen Poren – man kann das gut mit diesen Bio-Saunen vergleichen, die es gibt. Wenn es denn mal einen Regenschauer gibt, dann kommt der überaus heftig, begleitet von Sturmböen und der ist aber auch so schnell wieder vorbei, wie er begann. Laut Klimadiagramm sollte es im Juni ca. 6h Sonnenschein am Tag geben, die werden in diesem Juni sicher nicht mehr erreicht.

So kann man sich irren.... Die Sonne holt auf! Es ist wirklich so, dass man einen sonnigen Tag nur im Schatten ertragen kann. Oder aber im Wasser, bloß da das auch mindestens 30° har, ist der Erfrischungseffekt nur von recht kurzer Dauer.

Geisterhäuschen

Vor jedem Haus stehen kleine Häuschen für die guten Geister, damit sie sich wohlfühlen. Dieser Glaube geht irgendwie auf alte Naturreligionen zurück und wird auch von tiefreligiösen Buddhisten beibehalten. Die Geisterhäuschen unterscheiden sich auch sehr stark in Größe und Ausstattung – je nach Geldbeutel und wohl auch Intensität des Glaubens der Menschen. Es stehen auch schon mal vor einer eher armseligen Wohnbehausung ganz adrette Geisterhäuser. Und ich habe auch schon selbstgebastelte Geisterhütten gesehen, die auch mit Wellblechdach versehen waren. Wer es richtig ernst nimmt mit den Geistern, der gibt ihnen auch jeden Morgen frisches Obst und Wasser als Opfergaben. Außerdem sind grade in den luxuriöseren Touristensiedlungen richtige Haine angelegt, in denen die Geisterhäuslein stehen. Auch hier am Eingang vom Seaview Paradiese stehen zwei Häuser. Oftmals ist am kleineren der Häuser eine Leiter. Wie die Geister in das größere Haus kommen, weiß ich nicht.

Die Geisterhäuser werden aber offenbar auch im großen Stile industriell gefertigt, denn wir sind schon an einem Fachgeschäft für Geisterhäuser vorbei gekommen. Meistens sind diese auch leuchtend rot und mit viel Gold verziert – eben glitzernd und bunt, wie der Thai es liebt.

Buddhistische Sehenswürdigkeiten

Ganz hier in der Nähe gibt es ein Kloster, in dem ein mumifizierter Mönch im Glaskasten ausgestellt wird. Faszinierend daran finde ich, dass der Mönch das testamentarisch festgelegt hat, dass er ausgestellt wird, wenn er mumifiziert und nicht verwest.

Er hat ein normales weltliches Leben geführt, verheiratet, 6 Kinder und ist mit 50 Jahren dann ins Kloster gegangen. Und war eben ein ganz bewunderter und angesehener Mönch.

Das Sala, in dem er ausgestellt ist, hat Bangkok Airways gesponsort. Man kann direkt bis auf den Klosterhof mit dem Auto fahren. Das Gebäude, in dem der Mönch sitzt, wirkt im Vergleich zu anderen Häusern eher schmuddelig. Das liegt zum einen vielleicht daran, dass so viele Touris Räucherstäbchen abbrennen und Blattgoldpapier umherfliegt, aber insgesamt wirkte das alles nicht sehr gepflegt. Was mich wundert.

Auch der große Tempel des Klosters war keineswegs sehr ordentlich. Hinter der Buddhastatue war die Wand mit Farbspritzern vom Bemalen des Buddhas übersät, und es lag aller möglicher Kram umher.

 

Beim großen Buddha, dem Wahrzeichen der Insel, der auf einer kleinen Insel sitzt, war mir auch schon aufgefallen, dass die Heiligtümer offenbar nicht besonders akribisch gepflegt werden.

So eine Tempelanlage wirkt für einen im Buddhismus nicht bewanderten Mitteleuropäer eher ein bisschen wie Rummel. Die vielen Schlangen und Geister, die mit bunten Glasstückchen oder Spiegelstücken beklebt sind, erinnern mich einfach daran.

 

Trotzdem finde ich es unangenehm, wenn Touristen zum einen leicht bekleidet und zum anderen mit Schuhen in den Tempeln herumlatschen. Das liest man ja nun überall, dass man die Schuhe ausziehen muss und sittsam bedeckt sein soll (bei Frauen Schultern und Oberschenkel auf jeden Fall bekleidet). Aber die Höflichkeit des Thai gebietet es dann vielleicht, dass keiner ermahnend einschreitet.

Einen Brauch verstehe ich nicht, finde ihn aber merkwürdig: In den heiligen Stätten gibt es überall kleine Quadrate Blattgold, die man auf Kugeln oder auf Buddhastatuen klebt. Wofür das gut ist, weiß ich nicht. Nur das umherflatternde Verpackungspapier vom Blattgold trägt zur Unordnung in den Tempeln bei (aber das ist ja sicher nicht das Ziel).

 

Hier noch ein Bild von einer netten kleinen Pagode, die direkt am Meer liegt, und die laut Reiseführer relativ unbesucht ist.

Strandleben

Wir waren nun schon an einigen Stränden. Und es fällt auf, dass deutsche Weiber prinzipiell oben ohne herumliegen und laufen. Und das sind wirklich immer Deutsche! Viel mehr Touristen sind zum Glück Engländer, die sind zumindest mit Badebekleidung versehen. Wir haben auch schon komplett nackte Pärchen gesehen, das soll laut Reiseführer sogar eine Gesetzeswidrigkeit sein. Muss man sich als Tourist wirklich so daneben benehmen?!

Unser Lieblingsstrand - Coral Cove

An einem Strand, der länger ist als 100m und wo mehr als 5 Menschen herumliegen, tauchen unweigerlich die Strandverkäufer auf. Es wird alles angeboten: mundfertig zubereitete Früchte, Snacks wie Frühlingsrollen oder Donuts, Tücher, Eis, Tattos, Fächer, Schirme, Schmuck, Massage, Maniküre, Pediküre.... Manche haben ein richtig aufwendiges Tragegestell, das sie durch die Hitze schleppen. Besonders interessant fand ich diejenigen Tragegestelle, die einen Holzkohlegrill an Bord hatten (natürlich mit brennendem Holzkohlefeuer!).

Die Verkäufer sind oft sehr hartnäckig und diskutieren ewig mit einem herum. Viele fragen dann, woher man komme und meistens haben sie dann sogar ein paar Brocken Deutsch auf Lager, wenn wir verraten, dass wir aus Germany kommen. Und mein Lieblingsspruch ist: „Saubillig! Nicht sauteuer!“ Diese Diskussionen sind mir immer ziemlich unangenehm, aber man kann doch auch nicht aus Mitleid nun jedem was abkaufen. An „unserem“ Strand, gibt es zum Glück keine solche Strandverkäufer, weil außer uns höchsten noch 2 andere Leute noch mit in der Nähe waren. Das ist ja einer der Gründe, warum wir uns diese Bucht – Coral Cove – auserkoren haben.

Auf dem kleinen Sandfleck in der Mitte haben wir gelagert

Die Wassertemperaturen sind sogar für eine Frostbeule wie mich ideal. Schätzungsweise sind es so ca. 30-32 Grad. Allerdings kann es schon mal sein, dass in flacheren Buchten, bei Ebbe das Wasser richtig unangenehm warm wird. Dann ist es nur knöcheltief und man könnte sicher Eier drin kochen.

Tierwelt III

Schmetterlinge gibt es in großer Vielfalt, in allen Farben und Größen. Obwohl im Reiseführer steht, dass man eigentlich nur im März welche beobachten kann im Schmetterlingsgarten.

Vögel gibt es natürlich auch. Einige wenige größere, auffallendere, die sieht man aber sehr selten. Die kleineren, unscheinbareren singen aber sehr hübsch. Und die hiesigen Spatzen, d.h. die Vögel, die man überall sieht, sind etwa so groß wie Amseln, haben gelbe Beine und Schnäbel und sind ansonsten braun-schwarz. Diese Tierchen sind auch ziemlich keck und pfiffig. Als wir am Strand mal was aßen, kam sofort ein Rudel an und hielt nach Brosamen Ausschau.

Natürlich gibt es eine interessante Vielfalt an Geräuschen von den verschiedensten Tieren, die ich aber oft nicht zuordnen kann. Lustig ist das Geräusch, dass die Geckos nach erfolgreichem Fang machen. Dabei sind auch die kleinen ziemlich laut.

Über die Wassertierwelt habe ich ja auch noch gar nichts berichtet. Es gibt unheimlich viele kleine Fische, auch direkt in Strandnähe: nett gestreifte in gelb-schwarz-weiß, hellgraue mit Punkt, kleine schwarze, welche, die aussehen wie der Meeresboden.... Besonders interessant sind aber die vielen Krabben, die auf den Felsen herumkrabbeln. Die sehen eigentlich nicht sehr schön aus, aber dennoch irgendwie faszinierend. Ich halte mich aber fern von den Biestern, wer weiß, ob die ihre Scheren nicht zum Wadenkneifen einsetzen?!