Der Flug

Normalerweise sind diese Flüge von 10 und mehr Stunden einfach nur anstrengend und in gewisser Weise unangenehm – einzig die Vorfreude auf den Urlaub lässt einen so etwas überhaupt in Angriff nehmen. Dieser Flug ging nun ganz und gar erst Mitternacht ab Frankfurt. Das ließ Schlimmstes erwarten für den Zustand, in dem man am Urlaubsziel ankommt. Das Flugzeug selbst war schon sehr hübsch – jeder hatte seinen eigenen kleinen Monitor. Das Filmprogramm war auch sehr nett und außerdem konnte man u.a. Tetris spielen, wo ich doch Tetris so liebe!  Ziemlich kurz nach dem Start gab es Futter. Dann wurde das Licht ausgemacht, jeder musste die Rollos an seinem Platz schließen und dann war Ruhe im Flugzeug. Die Nachtruhe wurde bis morgens gegen halb 10 eingehalten. Wer vorher Licht anmachte oder ein Rollo öffnetet wurde höflich aber bestimmt ermahnt. Jedenfalls führte das dazu, dass man ganz gut schlafen konnte. Ab morgens halb 7 guckten dann einige verschämt einen Film oder spielten wie ich Tetris.... Aber die Stewards schlichen immer noch durchs Flugzeug. Dann gab es noch rasch Frühstück und schwupps – schon waren wir in Singapore. Alles in allem war es ein sehr angenehmer Flug und wir fühlten uns auch gar nicht so zerschlagen danach. Einzig schade war, dass wir quasi nix gesehen hatten unterwegs. Nur mal einen kurzen Blick über Indien hatten wir erhaschen können (und das sah sehr staubig aus). Auf dem Monitor konnte man auch sehr schön immer sehen, wo man gerade war, die Flugroute wurde immer aktuell in Landkarten verschiedener Auflösung eingezeichnet.

Singapore

Der Flugplatz ist sehr nett gestaltet – viele Pflanzen, alles mit Teppich ausgelegt. Auf einer Freiterrasse gibt es einen Kakteengarten. Dort konnte man im Freien zum ersten mal ein Gefühl für tropisches Klima bekommen. Eine Wärme, die sich sofort so richtig feucht um einen legt. Interessanterweise tranken alle Leute auf der Terrasse unablässig Bier.

Wir hatten aber gar nicht viel Zeit und machten uns dann bald auf zu unserem Flug nach Koh Samui.

 

Kakteengarten1

Der war etwas verspätet und wir waren dann etwas überrascht, was für ein kleines Propellerflugzeug uns auf die Insel fliegen sollte. Dann gab es die nächste Überraschung: nicht nur anderthalb Stunden Flug lagen vor uns sondern 2,5 Stunden – es gibt eine Stunde  Zeitverschiebung zwischen Koh Samui und Singapore.


Der wunderschöne Kakteengarten auf dem Dach des Flughafens Singapore

Ankunft

Der Anflug auf die Insel war schön – man sah die beleuchteten Strände. Von dem als so toll beschriebenen Flugplatz sahen wir nicht viel – es war ja schon ziemlich spät abends, als wir ankamen. Die ulkigen Fahrzeuge, die uns vom Rollfeld abholten, waren offen und wirken mehr wie aus einem Freizeitpark (was in einem unserer Reiseführer steht und einfach eine treffende Beschreibung ist). Die Ankunftsformalitäten zogen sich dann furchtbar in die Länge, weil eine vielköpfige Großfamilie aus Dubai den Beamten irgendwie Kopfzerbrechen machte. Wir standen natürlich in der falschen Warteschlange....Na ja, irgendwann hatten auch wir unsere Stempel und sogar unsere Koffer warteten wohlbehalten auf uns und es stand tatsächlich noch ein einsamer Mensch da, der ein Schild mit unseren Namen hochhielt. Es war auch gar nicht weit bis zum Jeep und dann ging die Fahrt zum Seaview Paradise los. Das, was man so am Straßenrand erkennen konnte, sah alles ganz schön abenteuerlich aus: merkwürdige Hütten, Hunderte Verkaufsstände (meistens aber geschlossen). Der Linksverkehr wirkte sowieso schon ungewohnte – der Fahrstil der vielen Mopeds tat aber ein Übriges. Nach ca. 15 min erreichten wir den Eingang, doch dann kam ein Hügel ungeahnten Ausmaßes. Wir hatten ehrlich gesagt Angst, ob das Auto diese Steigung von schätzungsweise 40-45° überwinden würde. Aber das brave Gefährt schaffte es.

Der Eingang zum Seaview Paradise

In unserem Rock Chalet wurden wir von Gary und seiner Gattin Thip erwartet. Unser Fahrer war Son John (von wem er der Sohn ist, wissen wir bis heute nicht). Und dann war da noch Brother Henk (wiederum unbekannt, wessen Bruder....). Wir bekamen alles erklärt und gezeigt und angekündigt, dass wir ein größeres Haus bekommen würden in 1 oder 2 Tagen (zum gleichen Preis). Es gefiel uns auf Anhieb richtig gut.

Thai-Dusche und Wasserversorgung

Die Thaidusche ist ein gekacheltes großes Becken, ca. 1m hoch, das voller Wasser ist. Mit einer bereitstehenden Schüssel kippt man sich dann das Wasser über den Latz. 

Es gibt zwei Hähne zum Nachfüllen des Wassers: Clear Rain Water und Well Water. Trinken darf man das nicht. Für Kaltwassergegner wie mich gibt es sogar eine Hot Water Shower! Ein elektrischer Durchlauferhitzer, dessen Prinzip ich erst nach einigen Tagen so richtig durchschaut hatte. Bis jetzt habe ich aber noch nicht herausbekommen, wozu ein wasserspendender Schlauch mit Brausekopf in der Nähe der Toilette ist, ob das die Thaiversion des Bidets ist? Dazu wäre mir aber das Wasser zu kalt. Vielleicht ist es aber auch nur, damit man sich die Füße waschen kann während man auf dem Klo sitzt.

 

Am Waschbecken hängt auch ein Schild, dass man das Wasser keinesfalls zum Zähneputzen benutzen soll – dafür steht eine Flasche mit Mineralwasser bereit. An der Spüle in der Küche gibt es auch kein Trinkwasser. Es gibt einen großen Kanister in einer interessanten Kippmechanik, in dem das Wasser zum Kochen ist. Außerdem gibt es immer gekühltes Trinkwasser aus einem Wasserspender.

Thaisitten I

Man zieht die Schuhe aus beim Betreten von Wohnungen und auch bei manchen Lokalen und Geschäften.

Man trägt gern Stoffbahnen um den Leib geschlungen. Die thailändischen Bezeichnungen dafür habe ich nicht behalten, Gary nannte es einfach Thai Rope. Für uns lagen als Begrüßungsgeschenk welche bereit. Und es ist auch wirklich sehr angenehm und luftig, sich nur den leichten Stoff um den Körper zu binden.

Straßenverkehr

Sagenhaft. Es fahren kaum normale Autos, einige Pickups, ziemlich viele von diesen überdachten Pickups, die als Busse fungieren, und viele – und ich meine wirklich viele - Mopeds. Ob es hier so was wie eine Altersgrenze für die Teilnahme am Straßenverkehr gibt, habe ich noch nicht herausgefunden. 4 Menschen auf einem Moped sind keine Seltenheit. Beliebt ist es auch, ein Kleinkind von unter einem Jahr zwischen Lenker und Mopedfahrer hinzustellen. Oder auch einen Hund. Und dann ist der Fahrstil auch durchweg als rasant zu bezeichnen.

Dass man links zu fahren hat, ist offenbar eher eine Empfehlung. Diese Kleinbusse hupen unablässig, um Passanten zum Einsteigen zu bewegen. Straßenschilder werden nur sehr sparsam eingesetzt, um die Verkehrsteilnehmer nicht unnötig von den zahllosen Überholmanövern abzulenken vermutlich. Insgesamt ist die Teilnahme am Straßenverkehr eine aufregende Geschichte für den halbwegs gesitteten Mitteleuropäer.

Und dann unser Mietauto.... Ein Traum von einen Oldtimer. Oder etwas pessimistischer: eine furchtbare alte Karre, Suzuki Jeep, klappert und scheppert und faucht und kracht. Thomas schlägt sich aber ganz wacker als Verkehrsteilnehmer. Er ist nur immer noch etwas irritiert, wenn er gleichzeitig rechts und links von Mopeds überholt wird.

Es soll sehr viele Verkehrsunfälle geben mit einer wachsenden Anzahl von Toten, aber wir haben zum Glück noch keinen Unfall gesehen. Besonders gefallen mir die Mopeds mit selbstgebastelten Beiwagen und Dach, die eigentlich fahrende Verkaufsstände sind. Aber diese Vehikel halten auch einfach unvermutet an, wenn ein Passant am Straßenrand hungrig oder durstig aussieht. Besonders hübsch finde ich auch, wenn etwas ältere Thai-Damen mit Sonnenschirm auf dem Moped reisen. Wobei der Sonnenschirm natürlich eigentlich ein Regenschirm ist.